#6 Die Müssen-Falle – 4 einfache Schritte wie Du ihr entkommst
Was Dich in diesem Artikel erwartet:
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Wohin Dich das MÜSSEN führt
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Meine Wegbeschreibung aus der MÜSEN-Falle
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Etabliere neue Gewohnheiten
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Du darfst entscheiden
Wer kennt das nicht. Nochmal kurz im Bett recken und strecken. Die kuschelige Wärme unter der Bettdecke genießen. Doch dann geht es auch schon los. Die ersten Gedanken füllen den Kopf – Ich muss jetzt aufstehen. Ich muss mich um das Frühstück kümmern. Ich muss die Kinder fertig machen. Ich muss die Kinder pünktlich zur Schule bringen.
Diese Gedanken können uns den ganzen Tag verfolgen. „Ich muss zur Arbeit und muss mich dort um verschiedene Aufgaben kümmern. Muss an Meetings teilnehmen. Nach dem Feierabend kann ich nicht direkt nach Hause aufs Sofa. Ich muss erst noch kurz einkaufen und kochen. Natürlich muss es gesund und ausgewogen sein.
Zwischendurch muss ich mich noch mit meinem Partner absprechen und einiges koordinieren. Was? Schon so spät? Die Kinder müssen ins Bett! Aber danach muss ich unbedingt weiter am Online Kurs arbeiten. Schließlich muss ich mich ja mit meinem Mindest beschäftigen.
Aber auch nicht zu lange. Ich muss früh genug uns Bett, um genug Schlaf zu bekommen. Hoffentlich schlafe ich gut. Ich muss morgen erholt und motiviert in den neuen Tag starten können.“
Zugegeben, ich bediene gerade etliche Klischees und Stereotypen. Aber wie oft hast Du gerade beim Lesen mit dem Kopf genickt? Und Dich an Deine eigenen Situationen erinnert gefühlt?
Wohin Dich das MÜSSEN führt
MUSS ist der Treibstoff für das Hamsterrad. MUSS fühlt sich dumpf, schwer und nach Druck an. Fühl da mal rein. Motivation klingt anders. MUSS lässt uns nicht vor Freude aufspringen und in die Handlung gehen.
Solange Du Deine Gedanken und Sätze mit MUSS formulierst, entfernst Du Dich Stück weit von Dir selbst. Du bekommst mehr und mehr das Gefühl, fremdgesteuert zu sein. Du verlierst die Entscheidungsgewalt.
Das Resultat? Erschöpfung. Müdigkeit. Schlafstörungen.
Wenn Du nicht aufpasst und die Symptome nicht als Warnsignale wahrnimmst, wird aus MUSS schnell ICH KANN NICHT MEHR. Dein Körper hält Dir ein knallrotes, riesengroßes Stoppschild vor dir Nase. Es reicht jetzt! Sowas kann sich ganz unterschiedlich äußern. Ein Infekt oder eine Krankheit. Vielleicht aber auch ein Burnout.
Meine Wegbeschreibung aus der MÜSSEN-Falle
Damit es bei Dir gar nicht erst soweit kommt, habe ich eine Wegbeschreibung für Dich. Wie Du in vier Schritten raus aus der MÜSSEN-Falle kommst.
Das MUSS entspringt einer strengen inneren Haltung zu sich selbst. Und an genau dieser Haltung können wir arbeiten. Du kannst Dir das wie bei einem Radio vorstellen. Mit einem kleinen Rädchen kannst Du ganz einfach den Sender verstellen.
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Der erste Schritt ist die Wahrnehmung und das Bewusstsein, dass der MUSS-Sender läuft.
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Du weißt, dass der Sender eingestellt ist. Im zweiten Schritt brauchst Du den Wunsch, diese Einstellung zu ändern.
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Im nächsten Schritt suchst Du Dir einen neuen Sender. Ein Sender, der die Freude in Dir wieder entfacht. Der Dich innerlich tanzen und singen lässt. Freude ist hier der ganz spezielle Antrieb.
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Gesagt – getan. Der letzte Schritt ist die Handlung. Du änderst den Sender, wechselst auf den Gute-Laune-Kanal und sprühst vor positiver Energie!
Wie Du Deinen neuen Sender findest:
Ich schlage Dir den ICH-MÖCHTE-Sender vor. Tausche das Wort MUSS durch MÖCHTE aus.
Ich möchte aufstehen, ich möchte das Frühstück zubereiten und ich möchte die Kinder in die Schule fahren.
Alternativ kannst Du auch ich DARF probieren. Fühlt sich im ersten Moment vielleicht komisch an, hat aber eine tolle nachhaltige Wirkung. Versuchs einfach mal.
Etabliere neue Gewohnheiten
So oder so meldet sich Dein Gewohnheitsmuster und wehrt sich. Versuch Dir klar zu machen, warum diese Änderung Dir gut tun wird.
Vielleicht hilft Dir dabei: Ich MÖCHTE, weil…
Ich möchte zur Arbeit, weil sie mir Sinn gibt. Oder: Ich möchte eine warme gesunde Mahlzeit zubereiten, weil mir die gesunde Ernährung wichtig ist. Meistens beinhalten die Weil-Sätze unsere Werte. Wenn die Weil-Sätze nicht mit unseren Werten übereinstimmen, dann lösen sie auch nicht diese kleine Gefühl von Freude aus. Marie Kondo benennt das Gefühl mit „sparks joy“.
Fühle genau in Deine ICH-MÖCHTE-Sätze hinein. Ist da dieses kleine innere Leuchten? Wenn ja, bist Du auf dem richtigen Weg! Wenn nein, dann fühl noch einmal in Dich hinein.
Frag Dich, warum Du trotzdem das Gefühl hast, Dinge tun zu müssen. Möchtest Du wirklich die Elternsprecherin sein oder hast Du Dich nur für das Amt gemeldet, weil es sonst keiner getan hat? Hat sich Dein Pflichtbewusstsein durchgesetzt? Oder übernimmst Du gerne solche Positionen?
Du darfst entscheiden
Ich MÖCHTE eröffnet einen Entscheidungsraum, welcher u.a. die Option NEIN-zu sagen enthält. Ein MUSS hingegen lässt keinen Spielraum für Entscheidungen zu. Ich muss. Punkt.
Da unser Gehirn ein Gewohnheitstier ist, wird es nicht reichen, einen Tag lang ICH-MÖCHTE zu denken und zu formulieren. Die neuronalen Ich-MUSS-Verbindungen in unserem Gehirn dürfen durch die ICH-MÖCHTE-Verbindungen abgelöst werden. Das dauert ein wenig. Die gute Nachricht ist, dass Du sie ablösen kannst. Neuroplastizität nennt man das. Alles eine Frage des Trainings und des Durchhaltevermögens. Wie in so vielen anderen Bereichen des Lebens auch. Dran bleiben lohnt sich!
Nach einer Studie im European Journal of Social Psychology, braucht es im Durchschnitt 66 Tage um eine neue Gewohnheit zu etablieren. Starte also heute damit, Dir bewusst zu werden, wie oft und welchen Situation Du MUSS-Gedanken hast. Nimm Dir die Zeit die es braucht, ohne Dich damit unter Druck zu setzen. Das tägliche Training ist der Schlüssel zum Erfolg. Du wirst sehen, bald brauchst Du gar nicht mehr bewusst darauf zu achten. Beobachte immer wieder, welcher Sender bei Dir läuft. Erfüllt er Dich nicht mit Freude, dann wechsle ihn. Such Dir Deinen Sender, mit dem Du Dich gut fühlst. Der Dir Leichtigkeit verleiht. Der Dir Deinen verlorenen Entscheidungsfreiraum wiedergibt. Und der Dich mit Motivation Deinen Alltag meistern lässt.
Wenn Du Dir individuelle Unterstützung wünschst, bei Deinem Weg raus aus der MÜSSEN-Falle oder bei anderen Gewohnheitsänderungen oder Neuanfängen, dann buche Dir gerne hier ein Vorgespräch oder nutze einfach das Kontaktformular.
Fotos: Canva